Drabble the Hundred!
![]() | Herzlich Willkommen zu einer neuen Form der FanGeschichten-Wettbewerbe. Ich behaupte, das ist etwas für Anfänger und Fortgeschrittene. Aber ich erkläre erst einmal die Regeln. Ein Drabble ist ein kurzer Text, meist nur eine kleine Momentaufnahme oder eine Emotionsauffassung. Ein kleiner Gedanke. Manchmal nachdenklich, manchmal humorvoll, wichtig ist: Er ist kurz und hat eine strikte Wortvorgabe. Bei den klassischen Drabbles sind es genau 100 Worte. Für Anfänger ist es ein guter Punkt, da sie nicht gezwungen sind so viel zu schreiben und üben können, sich auf einen Moment oder einen Gedanken zu fokussieren. Für Fortgeschrittene ist es eine Herausforderung, sich kurz genug zu fassen und trotzdem gelungen auf den Punkt zu kommen. Hier entstehen keine Geschichten, keine gigantischen Plots, sondern kleine Fäden, Häppchen für Zwischendurch. |
Hier drei Beispiele:
Frei#1
Ein Laubblatt im Herbstwind. Frei und leicht?
Ich bin tot, abgefallen von meiner Mutter, treffe all meine Geschwister und Freunde nur noch als tote, braune Blätter in unserem natürlichen Massengrab wieder. Ich bin nicht frei. Ich würde weiter, länger fliegen, wohin ich will. Doch ich bin der Laune des Windes ausgesetzt. Wohin er mich treibt, muss ich gehen.
Leicht? Das bin ich wohl, versuche mich über dem Boden zu halten, solange ich kann. Und doch kommt er immer näher. Ich bin tot und sterbe weiter. Habe ich das Grab erreicht, sehe ich hinauf und werde vergessen. Bald bin ich zerfallen.
Bindungen#1
Manchmal kommen mir die lockeren Bindungen zwischen Menschen nicht wie weiche, starke Schnüre vor, die die Gelenke sanft umschlingen und uns aneinander ziehen.
Manchmal kommen sie mir vor wie Gewinde, Drähte. Bolzen aus Stahl und Eisen, die sich gewaltsam gegen die stemmen, die sich nahe stehen oder sich mal nahe standen.
Manchmal bohren sich diese Bolzen in meinen Magen, wenn ich dagegen renne, weil ich völlig blind auf etwas zulaufe, auf dem ich die Worte "Vertrauen" und "Geborgenheit" lese. Und während ich röchelnd und keuchend einen Stahlbolzen in meinem Bauch gebohrt habe, starre ich auf die Worte, die sich mit der Person, auf der sie geschrieben stehen, langsam entfernen.
Wie Rauch verschwimmen die Worte und ich beginne zu schreien und zu rufen.
Manchmal weine ich.
Vor allem dann, wenn sich die Worte nicht einfach auflösen, sondern umformen. Zu Dingen wie "Misstrauen", "Angst", "Distanz". Und für jedes dieser neuen Worte rammt sich ein weiterer Bolzen in meinen Körper, bis ich keine Kraft mehr habe, dagegen zu drücken und meine Schreie und Hilferufe nicht mehr als ein leises, erbärmliches Wimmern geworden sind.
Weit vor mir ist nur noch ein Schatten, dessen früheres Original ich mal kannte, umschwärmt von rauchigen Worten, inmitten eines dichter werdenden Nebels, die mich verhöhnen. Auch wenn die Bolzen aus meinem Körper gleiten, bleibt mein Blick auf das gerichtet, was ich verloren habe.
Dann sacke ich auf die Knie.
Ich kann mich nicht erheben. Harte Drähte lähmen meine Glieder.
Bitte, bitte ... werdet wieder weich.
Es ist kalt. Eiskalt.
Manchmal kommen sie mir vor wie Gewinde, Drähte. Bolzen aus Stahl und Eisen, die sich gewaltsam gegen die stemmen, die sich nahe stehen oder sich mal nahe standen.
Manchmal bohren sich diese Bolzen in meinen Magen, wenn ich dagegen renne, weil ich völlig blind auf etwas zulaufe, auf dem ich die Worte "Vertrauen" und "Geborgenheit" lese. Und während ich röchelnd und keuchend einen Stahlbolzen in meinem Bauch gebohrt habe, starre ich auf die Worte, die sich mit der Person, auf der sie geschrieben stehen, langsam entfernen.
Wie Rauch verschwimmen die Worte und ich beginne zu schreien und zu rufen.
Manchmal weine ich.
Vor allem dann, wenn sich die Worte nicht einfach auflösen, sondern umformen. Zu Dingen wie "Misstrauen", "Angst", "Distanz". Und für jedes dieser neuen Worte rammt sich ein weiterer Bolzen in meinen Körper, bis ich keine Kraft mehr habe, dagegen zu drücken und meine Schreie und Hilferufe nicht mehr als ein leises, erbärmliches Wimmern geworden sind.
Weit vor mir ist nur noch ein Schatten, dessen früheres Original ich mal kannte, umschwärmt von rauchigen Worten, inmitten eines dichter werdenden Nebels, die mich verhöhnen. Auch wenn die Bolzen aus meinem Körper gleiten, bleibt mein Blick auf das gerichtet, was ich verloren habe.
Dann sacke ich auf die Knie.
Ich kann mich nicht erheben. Harte Drähte lähmen meine Glieder.
Bitte, bitte ... werdet wieder weich.
Es ist kalt. Eiskalt.
Du drehst dich von mir weg. Verlässt den Raum.
Du sagst, du bist nur kurz weg, doch in Gedanken zähle ich.
EINS.
Es ist was jeder tut und machen kann, nicht verwerfliches, ist alles gut.
Das rede ich mir ein und mit jedem Mal schmeckt dieser Satz bitterer.
ZWEI.
Ich werde wachsam, achtsam. Jeder weiß, mehr ist für dich nicht gut ist, du siehst es nicht.
DREI
Übelkeit und Hitze kriechen meinen Körper hoch. Noch ist es nicht schlimm, ich rede mir ein, danach ist Schluss. Drei ist das Ende.
VIER.
Was in meinem Körper brodelt steigt langsam zu Angst und Panik auf. Ich dämpfe sie, drücke sie runter. Jetzt ist es gut und du weißt das, sage ich mir.
FÜNF.
Wut und Trauer mischen sich dazu. Warum machst du weiter? Warum hörst du nicht? Willst du, das es wieder so endet? Und sich wiederholt? Ich kann dich nicht erreichen. Bist du mir böse, wenn ich es versuche?
SECHS.
Das Gewirr aus Gedanken und Emotionen schiebt sich übereinander und hinterlässt nichts weiter als einen lustlosen Klumpen Übelkeit in mir. Tränen, die niemand versteht, die du nicht verstehst. Denn für dich ist alles normal. "Das machen andere auch."
SIEBEN.
Mein Körper fühlt sich leer und lustlos an, mir ist alles zu viel. Meine Gedanken sind bei dir, doch du hörst nicht auf. Vielleicht weißt du, wie es mir geht, aber du verstehst es nicht.
Du reagierst nicht mehr auf mich.
Und machst weiter.
Es geht weiter.
Immer weiter.
Bis zum Ende.
Du sagst, du bist nur kurz weg, doch in Gedanken zähle ich.
EINS.
Es ist was jeder tut und machen kann, nicht verwerfliches, ist alles gut.
Das rede ich mir ein und mit jedem Mal schmeckt dieser Satz bitterer.
ZWEI.
Ich werde wachsam, achtsam. Jeder weiß, mehr ist für dich nicht gut ist, du siehst es nicht.
DREI
Übelkeit und Hitze kriechen meinen Körper hoch. Noch ist es nicht schlimm, ich rede mir ein, danach ist Schluss. Drei ist das Ende.
VIER.
Was in meinem Körper brodelt steigt langsam zu Angst und Panik auf. Ich dämpfe sie, drücke sie runter. Jetzt ist es gut und du weißt das, sage ich mir.
FÜNF.
Wut und Trauer mischen sich dazu. Warum machst du weiter? Warum hörst du nicht? Willst du, das es wieder so endet? Und sich wiederholt? Ich kann dich nicht erreichen. Bist du mir böse, wenn ich es versuche?
SECHS.
Das Gewirr aus Gedanken und Emotionen schiebt sich übereinander und hinterlässt nichts weiter als einen lustlosen Klumpen Übelkeit in mir. Tränen, die niemand versteht, die du nicht verstehst. Denn für dich ist alles normal. "Das machen andere auch."
SIEBEN.
Mein Körper fühlt sich leer und lustlos an, mir ist alles zu viel. Meine Gedanken sind bei dir, doch du hörst nicht auf. Vielleicht weißt du, wie es mir geht, aber du verstehst es nicht.
Du reagierst nicht mehr auf mich.
Und machst weiter.
Es geht weiter.
Immer weiter.
Bis zum Ende.
![]() | Das ist der Ablauf der Wettbewerbe:
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Was bekommen die Sieger?

Und nun die Ultimative Nachricht.
Hochgesteckt, aber wenn wir alle eifern, ist es möglich!
100 Drabbles zusammenkriegen, durch mehr und mehr Wettbewerbe!
Drabble-Count: 33/100
DtH#1: Angst - Grenzen - Krankheit | DL: 10.02.2017 | Voting: 20.02.2017 |
Sieger: 1. San 2. YnevaWolf 3. Anders
Gebannt schaute Lara auf den staubigen Fernsehbildschirm der Wüstenbar, einsam und allein zu später Stund. Dass ihr Freund aufgrund seiner Herkunft nicht nach Orre einreisen durfte, war erst der galaktische Beginn einer Reihe von Ereignissen, die der, den sie „das Manguspektor” nannten, entscheidend geprägt hatte. Eigentlich war sie niemand, der das Lachen im Halse stecken blieb, aber nun wandte sie sich von dem undeutlichen Geflimmer ab und stapfte in den kalten Sand der Nacht, ihre Arme eng verschlungen. 44%, darunter Lara, lachten über ihn, 56% liebten ihn. Und nun? Drei Viertel begannen, zu fürchten. Nicht ihn, den cholerischen Hampelmann, aber das Ungewisse, das bodenlose Fass, dunkel wie die Wüstennacht, in der zwei bedrohliche Augen Lara anstarrten. Ein kalter Schauer lief der jungen Frau über den Rücken, denn sie konnte den Blick sofort einem Noktuska zuordnen. Weltbekannt, doch unberechenbar. Schnell zurück ins Warme … doch Noktuska, der große Bruder, beobachtete sie.
(Angsttherapie)
Ich atmete tief durch. So schlimm ist es doch nicht! Es sind nur… Menschen!
Aber genau das war ja das Problem.
Mit schweißnassen Händen bewegte ich mich durch die Menge. Da! Hat der mich angeschaut? Nein, aber die! Und jetzt der! Oh Gott, hoffentlich sitzt meine Frisur halbwegs! Hab ich Flecken auf der Hose? Nein… alles gut. Aber Flecken unter den Achseln! Oh bitte lass es niemanden auffallen!
Mein Herz raste, meine Lunge pumpte und doch bekomme ich nicht genug Luft. Panisch sehe ich mich nach Fluchtwegen um, während ich im schnellen Schritt durch die Menge pflügte. Eine Gruppe pubertierender Mädchen blockierte den Weg. Die lästern sicher über mich! Aber ich komme nicht dran vorbei!
Hektisch suchte ich nach Auswegen. Da! Der Weg wird breiter. Erleichtert schlüpfte ich links an ihnen vorbei, beschleunigte meine Schritte.
Dann endlich bin ich raus. Mein Herz beruhigt sich, mein Atem wird leichter. Gleich nochmal.
Ich atmete tief durch. So schlimm ist es doch nicht! Es sind nur… Menschen!
Aber genau das war ja das Problem.
Mit schweißnassen Händen bewegte ich mich durch die Menge. Da! Hat der mich angeschaut? Nein, aber die! Und jetzt der! Oh Gott, hoffentlich sitzt meine Frisur halbwegs! Hab ich Flecken auf der Hose? Nein… alles gut. Aber Flecken unter den Achseln! Oh bitte lass es niemanden auffallen!
Mein Herz raste, meine Lunge pumpte und doch bekomme ich nicht genug Luft. Panisch sehe ich mich nach Fluchtwegen um, während ich im schnellen Schritt durch die Menge pflügte. Eine Gruppe pubertierender Mädchen blockierte den Weg. Die lästern sicher über mich! Aber ich komme nicht dran vorbei!
Hektisch suchte ich nach Auswegen. Da! Der Weg wird breiter. Erleichtert schlüpfte ich links an ihnen vorbei, beschleunigte meine Schritte.
Dann endlich bin ich raus. Mein Herz beruhigt sich, mein Atem wird leichter. Gleich nochmal.
Ein Abgrund.
Tief und Schwarz, alles verschlingend.
Hinter mir das höhnische Lachen meiner Sorgen, Ängste und Probleme.
Vor mir unheimlicher Nebel, der keinen Blick hindurch lässt.
Ein Sprung dahin?
Nein.
... Oder?
Eine Hand und ein Gesicht erstrecken sich aus der weißen Wand, flüstern mir wohlige Worte zu, der Lärm an meinem Rücken schwillt an. Die Hand will mir helfen, das Gesicht verspricht, mich zu fangen. Ich will ihnen vertrauen, doch mein Körper rührt sich nicht. Zitternd wanke ich einen Schritt zurück. Die Finsternis hinter mir bäumt sich auf, ein verzweifelter Blick in den Nebel, über den Abgrund. Mein Fuß tritt in sumpfiges Moor, Panik überfällt meine Glieder.
Und während die Hand sich nach mir streckt und ich im Moor versinke, verschlingt mich die Finsternis.
Ein letzter Blick sagt mir, wie die Hand kraftlos herabsinkt.
Um mich das Lachen meiner Ängste und ein kalter Schatten, an den ich mich lehne.
Tief und Schwarz, alles verschlingend.
Hinter mir das höhnische Lachen meiner Sorgen, Ängste und Probleme.
Vor mir unheimlicher Nebel, der keinen Blick hindurch lässt.
Ein Sprung dahin?
Nein.
... Oder?
Eine Hand und ein Gesicht erstrecken sich aus der weißen Wand, flüstern mir wohlige Worte zu, der Lärm an meinem Rücken schwillt an. Die Hand will mir helfen, das Gesicht verspricht, mich zu fangen. Ich will ihnen vertrauen, doch mein Körper rührt sich nicht. Zitternd wanke ich einen Schritt zurück. Die Finsternis hinter mir bäumt sich auf, ein verzweifelter Blick in den Nebel, über den Abgrund. Mein Fuß tritt in sumpfiges Moor, Panik überfällt meine Glieder.
Und während die Hand sich nach mir streckt und ich im Moor versinke, verschlingt mich die Finsternis.
Ein letzter Blick sagt mir, wie die Hand kraftlos herabsinkt.
Um mich das Lachen meiner Ängste und ein kalter Schatten, an den ich mich lehne.
Ich beginne zu verstehen, wie Hass und Unmut Gedanken verseuchen, die sich festfressen, mich verfolgen, egal wie sehr ich versuche, sie wegzuschweigen, wegzudrängen, sie zu vergessen. Sie finden ihre Wege durch die Grenzen, die ich in meinem Bewusstsein ziehe. Grenzen, die sie fernhalten sollen, verhindern, dass sie in noch grässlichere Gewächse aus Hass und Unmut umschlagen.
Wenn ich allein mit den Gedanken bin, schwappen sie über, formen sich zu grausamen Wellen aus dem Nichts, die die Grenzen meines Verstands überschwemmen und als Tränen aus meinen Augen drängen. Wo bist du, um meine Grenzen zu stärken und diese Monster zu vertreiben?
Wenn ich allein mit den Gedanken bin, schwappen sie über, formen sich zu grausamen Wellen aus dem Nichts, die die Grenzen meines Verstands überschwemmen und als Tränen aus meinen Augen drängen. Wo bist du, um meine Grenzen zu stärken und diese Monster zu vertreiben?
In unserem Haus ist Arachnophobie weit verbreitet. Mein Vater, meine Mutter und die meisten Nachbarn fühlen sich in Gegenwart von Achtbeinern extrem unwohl. Ich kann das einfach nicht nachvollziehen.
An einem frostigen Wintertag, ich war außer Haus, wollte mein Vater in Panik eine handtellergroße Spinne in unserem Wohnzimmer mit einem Schuh zu erschlagen, als meine Mutter plötzlich „Nein!“ schrie und sich trotz der unglaublichen Furcht, die sie vor dem Tier hatte, schützend vor es stellte.
Als ich sie später fragte, warum sie so gehandelt hatte, antwortete sie mir: „Die Spinne ist auch ein Lebewesen, sie zu töten kann doch keine Lösung sein. Also haben wir sie eingefangen und draußen wieder freigelassen.“
Diese Geschichte bereitet mir immer Magenschmerzen, wenn ich daran denke, was für eine Mordskälte an diesem Tag draußen war. Aber was hätte Mutti tun sollen, wenn im Haus argumentiert wird, die Spinne könnte hochgradig giftig sein und alle töten.
An einem frostigen Wintertag, ich war außer Haus, wollte mein Vater in Panik eine handtellergroße Spinne in unserem Wohnzimmer mit einem Schuh zu erschlagen, als meine Mutter plötzlich „Nein!“ schrie und sich trotz der unglaublichen Furcht, die sie vor dem Tier hatte, schützend vor es stellte.
Als ich sie später fragte, warum sie so gehandelt hatte, antwortete sie mir: „Die Spinne ist auch ein Lebewesen, sie zu töten kann doch keine Lösung sein. Also haben wir sie eingefangen und draußen wieder freigelassen.“
Diese Geschichte bereitet mir immer Magenschmerzen, wenn ich daran denke, was für eine Mordskälte an diesem Tag draußen war. Aber was hätte Mutti tun sollen, wenn im Haus argumentiert wird, die Spinne könnte hochgradig giftig sein und alle töten.
Ich renne und renne und renne. Ich fliehe. Und hinter mir kommt es langsam näher, das unaussprechliche und unbeschreibliche Grauen.
Der Schweiß rinnt mir in Bächen von der Stirn. Weil ich renne, fast schon sprinte? Weil es hier so heiß ist? Oder doch wegen der Angst.
Das Grauen hinter mir kommt näher. Ich renne weiter, aber ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich bin.
Die Gänge in diesem Haus sehen alle so gleich aus, so grau. Ich kann die Tür am Ende dieses Ganges schon fast gar nicht mehr sehen, aber ich weiß, da muss eine sein, oder bin ich aus Panik schon wieder in einer Sackgasse gelandet?
Da, das Ende des Flures. Ich sehe, dass ich schon wieder im Kreis gerannt bin und zurück muss. Wo ist der Ausgang?
Ich schaffe mir einen. Ich breche mit meinem ganzen Körper durch die Wand.
Angst versetzt Berge.
Ich bin draußen.
Der Schweiß rinnt mir in Bächen von der Stirn. Weil ich renne, fast schon sprinte? Weil es hier so heiß ist? Oder doch wegen der Angst.
Das Grauen hinter mir kommt näher. Ich renne weiter, aber ich weiß schon gar nicht mehr, wo ich bin.
Die Gänge in diesem Haus sehen alle so gleich aus, so grau. Ich kann die Tür am Ende dieses Ganges schon fast gar nicht mehr sehen, aber ich weiß, da muss eine sein, oder bin ich aus Panik schon wieder in einer Sackgasse gelandet?
Da, das Ende des Flures. Ich sehe, dass ich schon wieder im Kreis gerannt bin und zurück muss. Wo ist der Ausgang?
Ich schaffe mir einen. Ich breche mit meinem ganzen Körper durch die Wand.
Angst versetzt Berge.
Ich bin draußen.
Die Fassade des Schlosses erhob sich bedrohlich über das junge Mädchen. Der Wind flüsterte leise in ihr Ohr. Eine Krähe kreischte sie warnend an. Nächtliche Schatten kamen gefährlich nah und ließen sie frösteln. Alles wollte sie von hier vertreiben. Vor Angst und Kälte zitternd stand das Mädchen vor den schweren Eisentüren, noch immer den Brief des Notars in Händen haltend: Sollte sie eine Nacht überstehen, gehörten das Schloss, die Ländereien sowie sämtliche darin verborgenen Reichtümer ihr. In der Eingangshalle wurde sie von Staub und Spinnweben begrüßt, von Gemälden, die jeden ihrer Schritte verfolgten und der dunklen Vorahnung, dass sie nicht alleine war. Die Eichendielen knarzten unter ihren Schritten. Der Staub brannte in ihren Lungen. Ein kalter Wind umhüllte sie. Die Eisentür fiel laut knallend ins Schloss. Hätte sie nur auf die Krähe, den Wind und die Schatten gehört...
Der Notar würde das nächste junge Mädchen anschreiben. Wieder eine Vermisste mehr.
Der Notar würde das nächste junge Mädchen anschreiben. Wieder eine Vermisste mehr.
War es ein guter oder schlechter Tag? Sie konnte es nicht sagen. Betrachtete man nur den Tatbestand war es ein Schlechter: Opa ist gestorben.
Aber wenn man zurückdachte?
Vor einem Jahr hatte der alte Mann einen Herzinfarkt. Im Auto. Zum Glück beim Ausparken. Er überstand den Anfall, doch einen Monat später kam der Zweite. Gesundheitlich brachte ihn das aus der Bahn. Doch er kämpfte. Bis er im Mai einen schweren Hirnschlag erlitt. Von da an war es vorbei. Keine Sprache mehr, Schluckstörungen, rechtsseitig gelähmt. Aber er nahm es mit Humor – den er vorher nie hatte.
Im Dezember dann die Lungenentzündung. Ein epileptischer Anfall. Sein Allgemeinzustand verschlimmerte sich. Zu Silvester schien er klar im Kopf zu sein, hielt die Familie an der Hand, sah ihnen in die Augen. Danach reagierte er nicht mehr. Sechs Tage danach war er tot.
Nun stand sie an seinem Grab. Es war ein guter Tag.
Aber wenn man zurückdachte?
Vor einem Jahr hatte der alte Mann einen Herzinfarkt. Im Auto. Zum Glück beim Ausparken. Er überstand den Anfall, doch einen Monat später kam der Zweite. Gesundheitlich brachte ihn das aus der Bahn. Doch er kämpfte. Bis er im Mai einen schweren Hirnschlag erlitt. Von da an war es vorbei. Keine Sprache mehr, Schluckstörungen, rechtsseitig gelähmt. Aber er nahm es mit Humor – den er vorher nie hatte.
Im Dezember dann die Lungenentzündung. Ein epileptischer Anfall. Sein Allgemeinzustand verschlimmerte sich. Zu Silvester schien er klar im Kopf zu sein, hielt die Familie an der Hand, sah ihnen in die Augen. Danach reagierte er nicht mehr. Sechs Tage danach war er tot.
Nun stand sie an seinem Grab. Es war ein guter Tag.
„Himmel, Arsch und Zwirn.“
Er hatte es schon wieder gemacht! Die Figuren in der Vitrine waren von ihr dekorativ platziert worden. Ein Fest für jedes Auge: Da schlich der Wolf von hinten an das grasende Reh, der Kojote stand hinter einem schönen Stein, der Fuchs darauf. Eine kleine Landschaft aus Sammeltierfiguren.
Und was macht er? Er sortiert sie! Für jede Fauna ein eigenes Brett. Die Carnivoren streng von den Vegetariern getrennt. Nach Größe und Farbe und alle in einer Reihe wie bei einer Kompanie. Als Linie galt jeweils das vorderste Bein des jeweiligen Tieres. Außer bei den Walen – da war es tatsächlich die Nase.
Nun stand der Elefantenbulle neben den Giraffen, während das Kalb allein zwischen Büffeln stand. Der arme Pinguin stand einsam zwischen Orca, Seeleopard und Narwal – der eigentlich zu den Eisbären gehörte. Selbst der schöne Stein hatte seinen Platz dort gefunden.
Dieser idiotische, liebenswerte Trottel von Asperger!
Er hatte es schon wieder gemacht! Die Figuren in der Vitrine waren von ihr dekorativ platziert worden. Ein Fest für jedes Auge: Da schlich der Wolf von hinten an das grasende Reh, der Kojote stand hinter einem schönen Stein, der Fuchs darauf. Eine kleine Landschaft aus Sammeltierfiguren.
Und was macht er? Er sortiert sie! Für jede Fauna ein eigenes Brett. Die Carnivoren streng von den Vegetariern getrennt. Nach Größe und Farbe und alle in einer Reihe wie bei einer Kompanie. Als Linie galt jeweils das vorderste Bein des jeweiligen Tieres. Außer bei den Walen – da war es tatsächlich die Nase.
Nun stand der Elefantenbulle neben den Giraffen, während das Kalb allein zwischen Büffeln stand. Der arme Pinguin stand einsam zwischen Orca, Seeleopard und Narwal – der eigentlich zu den Eisbären gehörte. Selbst der schöne Stein hatte seinen Platz dort gefunden.
Dieser idiotische, liebenswerte Trottel von Asperger!
Will Gott uns prüfen? Die Treuesten aller Treuen? Habe ich ihm meine Treue denn nicht so oft bewiesen? Der Klerus wird mit Reichtum und Gesundheit belohnt, denn sie geben sich aufrichtig - so heißt es, doch stimmt das auch? Gibt es jemanden gottesfürchtigeren als die arme Landbevölkerung, die von Seuchen, Bränden und Kriegen daringerafft wird? Erst Papa, dann mein Schwesterchen, mein Brüderchen und nun ... nun sitze ich am Sterbebett meiner Mutter, der letzten Person, die mir etwas bedeutet, blass, schwach müde ... und ohne Puls. Während ich mich bemühte, tat der Allmächtige nichts. Ich mag zwar nur ein kleines Mädchen mit schwacher Lunge aus einem französischen Bauerndorf sein ... doch schon bald werde ich selbst zur Krankheit werden, die die Heuchler in einen Zustand der ewigen Armut stürzt, jeden Schatzes beraubt. Wenn sie Marie, die große Schatzjägerin, erst einmal "Pest" nennen, ist der erste Schritt zu einer Revolution vollbracht!
Die einst stolzen Tore der Zolldurchfahrt ließen nur noch oberflächlich die Existenz einer wirklichen Grenze anmuten. Und doch übten sie eine große Faszination auf viele Menschen aus, denn sie waren letztlich das, was sie waren. Offene Grenzen – offen, aber immer noch Grenzen. Denn hinter Grenzen lagen schon seit jeher geheimnisvolle Orte und Schätze, voller Erfahrungen, die man in seinem eigenen Alltag nie auffinden könnte. Wenn es nie Grenzen gegeben hätte, wenn alles eins wäre, dann würde man nie das Neue entdecken können. Eine Welt gefangen in ihrer Monotonie wäre eine Welt so groß wie Örtchen, das von Inzucht und Ödheit beherrscht wird. Den Schritt über die Grenze zu wagen und das Neue zu umarmen kann genauso schön sein wie das Neue als Gast in seiner Heimat zu begrüßen. Die majestätischen Pforten zu einer neuen Welt erinnern uns daran, dass die Welt viel interessanter ist, als sich mancher zugestehen würde.
In der Spielewelt sind überall Grenzen und Barrieren. Sichtbare wie unsichtbare, die alle den Zweck haben, dem Spieler eine ach so tolle Welt vorzugaukeln. Aber es gibt immer wieder Fehler, die die Fassade bröckeln lassen und einem zeigen, dass man, wenn man angedachte Grenzen überwindet, nicht immer ein schönes Ergebnis vorfindet.
Zum Beispiel in der ersten Generation. Am rechten Rand der Zinnoberinsel, um genau zu sein. Vielleicht war es am Anfang noch cool, Pokémon auf höheren Leveln als dem eigentlichen Limit von 100 zu finden, aber mit der Zeit wurde das langweilig.
Deshalb probiert man weiter und weiter, und entdeckt eine undefinierte Masse aus Pixeln, die sich MISSINGNO. nennt. Fängt man diese, fällt einem vielleicht, das eine oder andere Flackern auf dem Bildschirm auf. Aber guck mal, 128 Sonderbonbons. Hat sich gelohnt.
Die werden gleich verfüttert, nur noch schnell…
Hey, was soll das? … Warum bewegt sich nichts mehr?
GAME FREEZE!
Zum Beispiel in der ersten Generation. Am rechten Rand der Zinnoberinsel, um genau zu sein. Vielleicht war es am Anfang noch cool, Pokémon auf höheren Leveln als dem eigentlichen Limit von 100 zu finden, aber mit der Zeit wurde das langweilig.
Deshalb probiert man weiter und weiter, und entdeckt eine undefinierte Masse aus Pixeln, die sich MISSINGNO. nennt. Fängt man diese, fällt einem vielleicht, das eine oder andere Flackern auf dem Bildschirm auf. Aber guck mal, 128 Sonderbonbons. Hat sich gelohnt.
Die werden gleich verfüttert, nur noch schnell…
Hey, was soll das? … Warum bewegt sich nichts mehr?
GAME FREEZE!
Ich habe keine Alpträume. Nicht mehr seitdem mich der Champ mit Hilfe dieser Feder aus dem nicht enden wollenden Alptraum geweckt hat.
Nur was bringt es mir, wenn ich in jeder mondlosen Nacht wach liege und mit anhöre, wie alle Stadtbewohner schmerzgeplagt im Schlaf schreien und einfach nicht aufwachen. Sobald die Sonne hinterm Horizont versinkt, beginnt für mich der wahre Albtraum. Es ist wie eine Seuche, die jeden Monat erneut ausbricht, für das ich das einzige Gegenmittel habe und es einfach nicht teilen kann.
Erst am Morgen, wenn die Sonne wieder scheint, und die Leere, die der fehlende Mond am Himmel hinterlassen hat gefüllt ist, zeigt die Lunarfeder Wirkung und ich kann einen der gequälten Bewohner nach dem anderen wecken. Ich habe schon überlegt, aus der Stadt zu flüchten, aber alle zurück- und ihrem Schicksal zu überlassen kann ich einfach nicht. Ich werde schon noch einen Weg finden.
Haltet durch!
Nur was bringt es mir, wenn ich in jeder mondlosen Nacht wach liege und mit anhöre, wie alle Stadtbewohner schmerzgeplagt im Schlaf schreien und einfach nicht aufwachen. Sobald die Sonne hinterm Horizont versinkt, beginnt für mich der wahre Albtraum. Es ist wie eine Seuche, die jeden Monat erneut ausbricht, für das ich das einzige Gegenmittel habe und es einfach nicht teilen kann.
Erst am Morgen, wenn die Sonne wieder scheint, und die Leere, die der fehlende Mond am Himmel hinterlassen hat gefüllt ist, zeigt die Lunarfeder Wirkung und ich kann einen der gequälten Bewohner nach dem anderen wecken. Ich habe schon überlegt, aus der Stadt zu flüchten, aber alle zurück- und ihrem Schicksal zu überlassen kann ich einfach nicht. Ich werde schon noch einen Weg finden.
Haltet durch!
Wenn ich in den nächsten Laden gehe und einkaufe gibt es einen Ort den ich versuche zu meiden. Er macht mir Angst. Die Getränkeabteilung. Wenn ich dort bin, fühlt es sich an, als wäre dort alles dunkler als im Rest des Ladens. Erinnerungen kommen hoch, wenn ich mich dem einen Regal nähere. Die Luft wird dünner, ich habe Angst zu ersticken. So viele schreckliche Erinnerungen an Bier, Wein, Sekt und Vodka. Ich meide diesen Ort.
Doch manchmal, wenn ich an der Kasse stehe, spüre ich jemanden hinter mir Atmen. Dann legt sie auf das Fließband ein paar Weinflaschen. Es geht mir kalt über wenn ich ihren Atem rieche. Dann möchte ich schreien und weinen.
Doch manchmal, wenn ich an der Kasse stehe, spüre ich jemanden hinter mir Atmen. Dann legt sie auf das Fließband ein paar Weinflaschen. Es geht mir kalt über wenn ich ihren Atem rieche. Dann möchte ich schreien und weinen.
DtH#1:Reue - Wiedergeburt - Zuckersüß | DL: 13.03.2017 | Voting: 25.03.2017 |
Sieger: 1. @Wasserwisser 2. @Miao 3. @YnevaWolf
Freundschaft bleibt Freundschaft und ein Turm bleibt ein Turm. Wenn es nur so einfach wäre.
Etwas, wofür vor siebenhundert Jahren der Grundstein gelegt wurde, muss
nicht mehr stehen. Ein Turm, ein Symbol, das mehr als fünf Jahrhunderte
bestand hatte, zerstört binnen dreier Tage. Darin drei Tote durch drei
Elemente: Blitz, Feuer und Wasser. Früher ein Ort an dem Legenden
gehuldigt wurde, heute nichts weiter als eine Ruine.
Nichts weiter als eine Ruine? Nein, vielmehr ein Mahnmal. Ein Mahnmal,
die Fehler unserer Ahnen nicht zu wiederholen. Der Tag, an dem der
Phönix herabstieg und den drei Toten neues Leben schenkte, hätte der
wundervollste Tag in der Geschichte dieser Stadt werden sollen. Doch er
wurde die größte Schande. Die Zeugen des Wunders, von Gier und Furcht
veranlasst, vertrieben den Phönix für immer.
Und nun stehe ich hier, erzähle alte Geschichten und warte. Warte auf ein neues Wunder, auf die Rückkehr des Regenbogens.
Warum fürchtete ich mich nur so sehr vor ihr? Immer dann, wenn ich eine große, vielversprechende Chance ausradiert haben zu schien wie die schnöden Inschriften aus Graphit in einem Hausaufgabenheft eines Fünftklässlers, gastierte sie bei mir. Sie war ein unbequemer Gast, den ich ungern bewirtete, doch welche Wahl blieb mir denn? Natürlich konnte ich sie verstoßen, herauswerfen und meine Türe verriegeln, sodass sie mir nie wieder etwas antun konnte, doch wollte ich dies wirklich wagen? Mein Herz versiegeln und mein Gewissen erdrosseln, nur damit sie, die Reue, mein bequemes Leben nicht weiter behinderte und ich mich stets darin erinnerte, dass in mir ein ganz besonderes Talent verborgen war? Dieses Talent, die schlechtesten Entscheidungen überhaupt zu treffen und nicht nur mein Leben, sondern auch das Anderer schrittweise verderben ließ. So unangenehm die Reue war – sie war ein dermaßen treuer Begleiter, der mich nicht einmal hinter Gittern im Stich lassen würde.
Nichts als Asche verblieb, graue Flocken, die auf einen ölig-schwarzen Teppich niederregneten und alles einst Lebende unter sich begruben. Dort, wo der Vulkan ausgebrochen war, befand sich nun ein Friedhof, doch keiner, der durch Menschenhand geschaffen war. Nichts als lebloses Lavagestein und abgestorbene Reste einstiger Lebewesen befand sich an diesem trostlosen Fleck Erde. Und doch würde es nicht allzu lange dauern, bis neues Leben an diesem Ort sprießen würde. Die Wärme der Sonne, das lebenspendende Wasser des Regens und der in der Luft enthaltene Atem des Lebens selbst würden die Wiedergeburt Wirklichkeit werden lassen. Angefangen mit Moosen und Gräsern bis hin zu kleineren Sträuchern, die einen unwirtliches Stück Land auf magische Art und Weise in einen fruchtbaren Flecken Erde verzauberten, dessen Attraktivität auf die Tierwelt irgendwann nicht mehr zu verleugnen sein wird. Wenn ein Leben endete, würde ein Anderes dort seinen Ursprung haben – dies war der Kreislauf der Natur.
Nur noch zwei spitze Öhrchen ragten aus den kleinen Fellbällen heraus, die in einem kleinen Bastkörbchen wie haarige Ostereier aneinander gekuschelt waren. Die bauschigen Schweifchen und die niedlichen rosa Pfotenballen waren nicht mehr zu sehen, die Äuglein fest verschlossen – lediglich wenn den kleinen Babymiezchen ein Gähner entfuhr, zeigten sich mal ein dünnes, raues rosa Zünglein und kleine, spitze Zähnchen. Immer, wenn ihr Blick die Kätzchen traf, verfiel nicht nur die jüngste Tochter in ein vom Zuckerschock ausgelöstes, freudiges Quietschkonzert, sondern selbst die rebellische 18-jährige. Niemand konnte sich dem Zuckersüßen entziehen? Niemand? Doch, ausgerechnet die Miezekätzchen selbst. Egal wie verführerisch süß ein kunstvoll dekoriertes Dessert war, die dünnen rosa Raspelzungen der Fellbälle würden es verschmähen, vielleicht sogar angewidert das kleine Näschen rümpfen oder zumindest gelangweilt mit den Dreiecksöhrchen zucken. Denn schließlich waren die Kätzchen nicht fähig, etwas Süßes zu erschmecken – sonst würden sie von sich selbst einen Zuckerschock erleiden!
Der Boden ein Buscuit. Nicht zu trocken, nicht zu feucht. Darauf verstrichen, für die Süße, eine Schicht dunkle Nussnougatcreme. Nicht zu dick und nicht zu dünn. Darauf ein Hauch Sahnecreme, auch hier nicht zu dick, mit einer dicken Schicht pürierten Erdbeeren. Und darüber? Wieder Sahne. Der Erdbeermus vermengt sich mit der Sahne - ein wundervolles, zufälliges Muster entsteht. Ein wenig sieht es aus wie Blut im Schnee.Die Sahne nun ist hoch getürmt. Zehn Zentimeter... mindestens. Darauf
nochmal eine Schicht sehr dünnen Buscuitteig, veredelt mit Puderzucker. Ein Knäulchen Schlagsahne ist am Rand des Kuchens entlang gesetzt. Sie sehen aus wie Rosen. Und jedes krönt noch eine Erdbeere. Die Schönsten wurden dafür ausgewählt.
Nun schneidet das Messer diesen zuckersüßen Kuchen. Dreizehn Teile, alle exakt gleich. Das Prüfungskomitee probiert. Der Dicke schmatzt, die Dünne verdreht die Augen vor Wonne.
Prüfung bestanden, heißt es gleich.
Eine neue Konditormeisterin verlässt den Raum.
Der Kuchen bleibt.
Es ist viele Jahre her, da habe ich einen Fehler gemacht.
Ich habe eine Entscheidung getroffen und die Auswirkungen niemals richtig bedacht. Damals war jedoch alles gut:
Mein Leben schien in die richtige Richtung zu gehen. Meinen Freundenging es gut. Meine Familie war glücklich. Man sah zu mir auf, es wurdenLoblieder gesungen und Feste gefeiert. Alles schien so zu sein, wie ich es immer haben wollte. Es war perfekt.
Doch dann brach es ein. Alles. Das Kartenhaus stürzte zusammen, es vergrub Träume und Wünsche unter sich. Meine Freunde wandten sich ab. Meine Familie zog fort. Ruin und Ruine wohin ich auch sah. Ein riesiger Berg aus Müll, das war was blieb. Mein Leben zersplittert, in vielen Scherben, wie ein alter Spiegel, den jemand aus dem Fenster warf.
Hätte ich doch den anderen Weg gewählt. Doch nun ist es zu spät. Fehler wurden begangen. Nichts, dass dies ändern könnte.
Ich bin... so allein.
Wo sind die anderen? Ich kann nicht allein. Wir waren immer viele. Nurwenn wir viele sind, können wir tun, was wir schon immer taten.
Doch ich bin allein. Zuletzt hatte ich mein Kind gesehen. Hatte gesehen, wie dieses unförmige Monstrum es in sich gesaugt hatte, hatte gesehen,wie sich mein Kind darin auflöste, als wäre es Staub. Nichts.
Mein Kind. Meine Freunde. Meine Familie. Meine Vorfahren. Mein ganzes Volk. Ausgelöscht.
Ich habe mich versteckt. An einem Transporter, der durch diese Straßen fährt. Ich sehe diese Monster überall. Doch mein rotes Versteck ist sicher. Sie sehen mich nicht. Finden mich nicht. Sie ziehen sich zurück.
Heim. Dort, wo sie herkamen.
Doch ich war allein. Ich spüre wie der Druck verschwindet, der auf meiner Membran lastete. Nun kann ich wieder Kinder haben. Die Rache ist unser.
Mein Volk.
Und so nahmen die Streptokokken Rache. Wiedergeboren und immun.
„Mama, wo ist meine Schwester?“
Mit belustigter Miene schaute sie ihren fünfjährigen Sohn an. Er hatte keine Schwester.
„Wünscht du dir ein Schwesterchen? Dann musst du aber immer auf sie aufpassen,“ Er schüttelte den Kopf und schaute sie fragend an. „Meine große Schwester…“
Nun schaute sie ihn verständnislos an. „Du hast keine große Schwester.“
Er war ein Einzelkind und bevor sie auf den positiven Schwangerschaftstest geschaut hatte, war Familienplanung auch nie ein
Thema gewesen. Dem verständnislosen Blick wich ein mildes Lächeln. Ihr kleiner Sonnenschein hatte wohl einen unsichtbaren Freund gefunden. Oder eher eine unsichtbare Schwester. Also einfach mitspielen. „Wo hast du
denn deine Schwester zuletzt gesehen?“
Er begann angestrengt nachzudenken. Und plötzlich begann er zu weinen.
Aus seinem Geschluchtze konnte sie beinahe nichts verstehen. „Scheune“ und „Feuer“ waren das Einzige.
Am Abend schaute sie in die Zeitung, wo eine Anzeige an den fünften Jahrestag der im Feuer verstobenen Geschwister gedachte.
Ich beruhigte mich und tastete mich ab. Es war alles noch da, wo es sein sollte und war anscheinend unverletzt. Anschließend sah ich mich um. Links war es dunkel und rechts schien die Sonne. Ich schnallte mich ab und versuchte, aus der Beifahrerseite auszusteigen. Danach realisierte ich, was eigentlich passiert war. Es lief alles sehr schnell ab. Beim Fahren verlor ich die Kontrolle und stürzte mit dem Auto in einen Graben. Während ich dabei war,meine Gedanken zu sortieren, merkte ich spät, dass ich angesprochen wurde und hörte Polizeisirenen. Völlig diffus erzählte ich den Beamten, was geschehen war. Neben mich stehend
nahm ich den Unfallbericht entgegen und verbrachte den Rest des Tages im Standby.
Das liegt fast auf den Tag genau 3 Jahre zurück und mittlerweile glaube ich, dass ich eine zweite Chance von jemandem bekommen habe. Seit dem fühle ich mich wie ein neuer Mensch auf Gottes grüner Erde.
DtH#3: Rache - Träumer - Ewigkeit
Sieger: 1. @Miao 2. @Wasserwisser 3. @hasenprinzessin
Auf dem Weg zur Schule nehme ich dieWelt um mich herum kaum wahr. Schule … uff … sie kann mich einfach nicht mehrso faszinieren wie früher. Als ob das alles dort nur ein langweiligesTheaterstück ist, das versucht, mich einzigen Zuschauer zu unterhalten. Leider binich aber geistesabwesend und denke nicht über den Inhalt nach, sondern lieberdarüber, ob den Schauspielern dort oben das alles eigentlich Spaß macht, weilsie manchmal etwas unglücklich aussehen. Bekommen sie etwas Verlockendes dafür?Vielleicht verstehe ich das auch erst nach Jahren … Oder werden sie sogar dazugezwungen? Vielleicht droht man ihnen mit Mord ... Ich kann mir aber gar nichtvorstellen, wieso man töten sollte. Ich kann mich gar nicht in skrupelloseMörder hineinversetzen. Skrupel … lustiges Wort, wenn man darüber nachdenkt …S-K-R-U-P-E-L …
KNALL. „Kannst du nicht aufpassen?“, bellte der Passant, dem ich den Kofferaus der Hand umgeworfen hatte.
Er schlief ein.
Flog hinauf in die Wolken. Höher und höher. Tanzte über die Venus. Zählte die Stürme vom Jupiter und die Ringe des Saturns. Raumsonden glitzerten im Sonnenlicht. Er verließ langsam unser Sonnensystem und flog weiter und weiter. Sonnen zogen wie Schneeflocken an ihm vorbei. Meteore lieferten sich Wettrennen. Planeten leuchteten in den buntesten Farben.
Und schließlich kam er an den dunkelsten Ort. Tauchte ein in diese fremde, kühle Welt. Er spürte die Anziehung und wollte sich gar nicht gegen sie wehren. Er genoss die Stille und die Einsamkeit. Keine Störungen, kein Lärm. Die Zeit stand still. Er fühlte sich geborgen in dieser Welt des Nichts. Es war absolut friedlich.
Ein schwarzes Loch. Für andere der größte Alptraum – Sinnbild des Chaos. Er jedoch träumte sich dessen Ruhe herbei.
Er schlug die Augen auf.
Der Wecker. Straßenlärm. Schreiende Kinder. Ein Krankenwagen. Bellende Hunde. Eine Baustelle.
Für ihn der wahre Alptraum.
Davor hat man sich also gefürchtet … Sie hatten darüber gemalt, gekreischtund debattiert. Schließlich waren sie mit sämtlichen wirren summenden Metallen,in die sie Blitze reinsteckten, auf irgendeine mickrige Zahl gekommen, wann derBoden unter ihren Füßen zerstört wird alles ein Ende findet. Natürlich irrten sie und es geschah durch ein DoppeltesSchwarzes Loch viel früher und überhaupt ganz anders. Mir passierte natürlich nichts, aber es war unschön, wie alles um michherum zerquetscht wurde, Äonen von Erschaffung und Zerstörung in eine vielgeringere Anzahl von Materie verwandelt. Schade, manches an der Erde gefiel mir… wie das Licht, meine viel größeren Cousins oder die bescheideneren Kurzlebigen,aber auch das wurde zunichtegemacht von den Dramaqueens.
Ob man sich auf einem neuen Planeten (ich hoffe auf so einen, ich langweilemich) klüger anstellt? Vielleicht ermöglicht man es da sogar, Steine sprechenzu lassen. Ich will endlich mal selber was sagen.
„Was Ewigkeit ist, fragst du? Man sagt, dass Städte ewig währen, doch sie zerfallen, es bleibt der Mensch. Auch der Mensch stirbt, zerfällt, und es bleibt der ewige Organismus: Korallen, Kiefern Schwämme, Bakterien. Doch auch wenn die Lebensspanne dieser Lebewesen länger ist, so ist auch ihr Leben begrenzt und sie zerfallen. Es bleibt die unbewohnte Erde. Diese Erde besteht aus Bergen, Meeren, Gletschern, und Wüsten. Berge zerfallen zu Sand, und vereinigen sich mit den Wüsten. Gletscher schmelzen zu Wasser und vereinigen sich mit dem Meer. Bleiben Wasser und Sand, also chemische Verbindungen genau wie die Überreste der Lebewesen, die Kohlenstoff enthalten. Doch diese können ebenso zerfallen, genau wie die kleineren Atome und die kleineren Kerne. Wasserstoff, aus einem Proton und einem Elektron bestehend, gilt jedoch als stabil. Wenn etwas ewig ist, dann er.”
„Vortrefflich, erhabene Satsuki!”, spendete Min grinsend Beifall für eine Erklärung, die auch wissenschaftlich denkenden Menschen gerecht wurde.
Ach, du bist es! Wir haben deine Pokémon aufgezogen und wurden überrascht! Deine Pokémon haben nun ein Ei! Wir wissen nicht, wie das passiert ist, aber nun ist es da. Es ist schon komisch, wenn man darüber nachdenkt. Mich fasziniert, was die Entstehungslegende für uns und das Ei überhaupt bedeutet. Du kennst doch den Mythos, dass Dialga und Palkia diese Welt ins Leben gerufen haben. Was du vielleicht nicht weißt, ist, dass die beiden erst von einem weiteren legendären Pokémon erschaffen wurden, dem Schöpfer dieser Welt, genannt Arceus. Und was glaubst du, woher Arceus stammt? Aus einem Ei, dass irgendwann im „undurchdringbaren Chaos“ entstand. Nur woher dieses Ei herkam, weiß niemand. Aber die Tatsache, dass schon vor dem Anbeginn der Zeit ein Gott aus einem Ei geschlüpft ist, lässt mich träumen und glauben, dass auch aus diesem hier ein Wesen schlüpfen könnte, das ein Universum erschafft. Möchtest du es haben?
Tausend Seelen werde ich mir greifen, jeden Tag. Dies war mein Schwur, als er sein Verbrechen brach. 3.000 Jahre vergingen und immer noch brach meine Rache die Herzen der Menschen, ganz wie ich es mir einst erhoffte. Über ihre Gerechtigkeit ließ sich streiten, denn Izanagis Lämmer traf letztendlich keine Schuld am Entzünden seiner gleißenden Flamme, um Zeuge meines körperlichen Verfalls zu werden. Seine Neugier bedeutete ihm mehr als meine Scham, doch noch viel mehr als sein Versprechen.
Als erstes hetzte ich die Weiber der Unterwelt auf ihn.
In der zweiten Welle verfolgten ihn 1.500 Krieger der Finsternis.
Danach sah er sich den mich peinigenden acht Donnern gegenüber.
Doch meine Rache würde nie erlöschen ohne meinen Erfolg, sodass ich ihm selbst nachjagte, aber auch ein viertes Mal gelang es ihm, meinen Zorn abzuwehren. Doch seine göttlichen Fähigkeiten blieben den Erdenwandlern versagt, sodass es sie anstatt seiner Stelle traf – Izanamis Rache.
DtH#4: Höhle - Inspiration - Inspiration
Sieger: 1. @Isanya 2. @hasenprinzessin 3. @Isanya
„Was sind Ihre Motive?“
„Bitte?“ Ein Schmunzeln ziert das Gesicht, dem diese Frage entgegen geschmettert wird.
„Wie Sie dazu kommen, das alles zu tun?“, hakt sein Gegenüber nach.
„Die Menschen selbst…“ Das Lächeln bleibt.
„…was sie mir zeigen…“ Es wird kühler.
„…was sie vor mir verbergen…“ Der Kopf hebt sich leicht.
„…oder es versuchen…“ Ein breites, kaltes Lächeln. Ruhige Augen.
Eine Hand ballt sich zur Faust, schlägt auf den Tisch, lässt das Bild darauf vibrieren. „Das ist alles?“
„Oh…“ Der Mann lehnt sich verschwörerisch vor, seine Stimme senkt sich
zu einem Flüstern: „Es ist so viel mehr. Ihre Wünsche, Begierden,
Sorgen, ihre Angst.“
Pause.
„Panik.“
Schweigen.
„Hoffnung leben sehen.“
Zitternd ein tiefer Atemzug.
„Um sie zu zerbrechen.“
Nur noch ein Hauchen.
„Das befriedigt mich zutiefst.“
Entsetzte Stille.
„Warum so sprachlos, Herr Kommissar?“
Ein Rasseln der Handschellen.
„Sie wissen doch: Ich bin Sadist.“
Zufrieden betrachtet er das Bild seines Ofers. Lächeln.
Das weiße Papier lag vor ihm, die Farben bereit, der Pinsel in der Hand.
Und neben ihm bereits ein Haufen zerknülltes Papier. Nichts schien gerade gut genug. Nichts ging ihm von der Hand. Er befand sich gerade in dem unter Künstlern wohl bekannten „kreaTIEF“ – eine Phase, in der man keinerlei Eingebungen hat, man seine eigenen Fähigkeiten in Frage stellt und jeder Pinselstrich zur Qual wird.
Was er bräuchte wäre eine Idee, eine Inspiration, eine Muse. Etwas, das ihn antreibt.
Er ließ den Blick über seinen Schreibtisch gleiten, über die Aquarellfarben, über die Pastellkreiden und über eingetrocknete Acrylfarbenreste auf der Tischplatte. Er schaute aus dem Fenster und blickte auf eine trostlose Seitengasse in einer veralteten Stadt. Nichts eignete sich hier für ein Bild im Stil der alten Meister. Er dachte an Da Vinci, Michelangelo und Bernini. Er fragte sich, ob es ihnen manchmal ähnlich gegangen war. Was ihnen aus dem „kreaTIEF“ half?
Winzig. Unbedeutend. Es ist mir egal, wie mickrig und wertlos es für andere oder die Stadt, in der ich wohne, dem Land, in dem ich lebe oder die Welt, in der ich so ein kleiner Punkt bin, es auch sein mag, für mich bedeutet es … sehr viel. Wenn mein Lebenaus Zielen besteht, die es zu erreichen gilt und jedes Ziel durch ein Licht dargestellt wird, das heller und größer leuchtet, je bedeutsamer es für mich ist, dann gibt es jene, die wie Sterne strahlen. Sterne, die immer wieder von anderen Massen bedeckt werden, aber nie verlöschen. Nach den Sternen greifen. Das ist der große Plan meines Seins, die Sterne zum Leuchten zu bringen, ihr Leuchten zu erhalten.
Ich schließe die Augen, sehe die Sterne.
In einem sehe ich eines ganz klar: Dich.
Ich möchte dich leuchten sehen. Mit dir strahlen.
Wer kennt den Plan, die Dunkelheit zu vertreiben?
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