Ich bin auch der Meinung, dass es nicht den einen GOAT gibt. Die einzelnen Zeiten der F1 kann man nicht miteinander vergleichen, die Formel 1 von heute ist eine komplett andere als die der 50er, selbst als die Zeit vor 10 Jahren.
Wenn man über den GOAT der Formel 1 spricht, gibt es diverse Namen, an denen man nicht vorbeikommt:
Juan Manuel Fangio war natürlich der erste Pionier der Formel 1. Mit 4 verschiedenen Team seine insgesamt 5 WM-Titel zu holen, ist schon eine Wahnsinnsleistung. Und nicht zu vergessen die Siegquote von 47 %: der absolute Wahnsinn. Das zeigt schon, welches grandiose fahrrische Talent Fangio hatte. Dass er im B.R.M. keine Chance hatte, zeigt, dass selbst der beste Fahrer mit einem schlechten Auto nichts reißen kann. Andererseits musst du auch ein gutes Auto fahren können (dazu später aber mehr). Ascari, der in der Fangio-Ära zweimal Weltmeister wurde, gehörte sicherlich auch zu den besten Fahrern der Geschichte. Ich glaube, wäre Ascari nicht gewesen, hätte Fangio noch mehr Weltmeistertitel (1953 wurde Fangio hinter Ascari Vizeweltmeister).
Das beste kommt aber erst noch: Fangio absolvierte erst 1961 seine Fahrprüfung. Während seiner Zeit in der F1 hatte er also noch nicht einmal mehr einen Führerschein. Das macht die Leistung Fangios umso unglaublicher. Vor allem, wenn man sieht, wie gefährlich die F1 seinerzeit noch war.
Jack Brabham war nicht nur Fahrer, er war auch Mechaniker. Und er hat seinen dritten WM-Titel in einem von ihm gegründeten Team. Es gehört einiges dazu, nicht nur erfolgreich Rennen zu fahren, sondern auch ein eigenes Team zu leiten und die Autos auch selber zu bauen. Du musst dich ja nicht nur auf eine Sache konzentrieren, sondern gleich auf 3. Der Vorteil, wenn du die Autos selber baust, ist natürlich, dass du dein Auto auch kennst. Wenn irgendwo was nicht richtig passt, spürst du das. Fahrerisch war Brabham sicherlich nicht auf einem Level mit Fangio, er gehört aber trotzdem zu den Größten seiner Zunft.
Jackie Stewart war im Prinzip von Anfang an in der Lage, mit den damals großen Rennfahrern um Graham Hill mitzuhalten. Seit seinem Einstieg in den Juniorenklassen des Rennsports holte Stewart Sieg um Sieg und fuhr sich somit in den Fokus der damals großen Teams. Schon in seiner ersten Saison holte er den 3. Platz der Fahrerwertung. danach brauchte es eine gewisse Zeit, bis Stewart wieder Erfolge einfahren konnte. Bemerkenswert ist, dass er nach seinem schweren Unfall 1966 wieder zurückkam. Später dominierte Stewart mit einem neu gegründeten Team (Tyrrell) phasenweise den Rennzirkus. Es gehört viel mehr dazu, in einem neuen Team vorne mitzufahren bzw. gar zu dominieren, als in einem altbewährten Top-Team. Gerade das macht Stewart ebenfalls zu einem der Größten Fahrer der Geschichte.
Zu Niki Lauda muss ich glaube ich nicht viel sagen. Niki Lauda hat mehr von seinem Auto verstanden als viele andere zu seiner Zeit. Lauda hat es geschafft, durch technische Veränderungen an seinem Auto mehr und mehr Zehntel pro Runde rauszuholen. Lauda konnte fahren, Lauda hatte Ahnung von seinem Auto und Lauda war ein Kämpfer sondergleichen. Wenngleich sein Ehrgeiz ihm nach seinem Feuerunfall nicht unbedingt gutgetan hat, als er eigentlich zu früh wieder zurück auf die Strecke kam. Aber absoluten Respekt, wie er die Weltmeisterschaft bis zum Ende angeführt hat und nur durch seinen Rückzug vom Rennen in Fuji nicht Weltmeister wurde. Das nötigt einem dermaßen Respekt ab, das kann man gar nicht in Worte fassen. Dann zieht Lauda sich für drei Jahre aus der Formel 1 zurück und wird nach seiner Rückkehr nochmal Weltmeister. Ein solches Comeback nach Pause ist bislang nur einem weiteren Fahrer gelungen (wenngleich Alain Prost nur ein Jahr ausgesetzt hat).
Und auch in seiner Zeit als Berater bei Mercedes hat er unter Beweis stellen können, was er von Autos und Technik versteht. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass Mercedes heute nicht da wäre, wo es ist, wäre Niki Lauda nicht da gewesen.
Nelson Piquet taucht in meinen Überlegungen auf, weil auch er drei WM-Titel ergattern konnte. Piquet gehört sicherlich zu den besten Fahrern der F1-Geschichte, aber Piquet ist auch sehr oft ausgefallen (ob jetzt durch fehlende Zuverlässigkeit des Autos oder andere Gründe lass ich mal dahin gestellt). Zudem war sein Charakter wie man liest mehr als fragwürdig, wenn man bedenkt, dass er seine Rivalen öffentlich bloßgestellt hat. Das setzt ihn auf meine Liste doch wieder weiter nach hinten.
Wer über einen GOAT in der Formel 1 spricht, der muss zwangsläufig Ayrton Senna erwähnen. Es gibt viele, die behaupten, dass Ayrton Senna der beste Fahrer aller Zeiten war. In diversen Umfragen unter Experten wurde Senna zum schnellsten Fahrer aller zeiten gewählt. Senna war ein Virtuose am Steuer, ein absolut legendärer Fahrer. Eigentlich fehlen mir die Superlative um Senna zu beschreiben. Ich selber behaupte auch, dass Senna der beste war, den es jemals in der Formel 1 gegeben hat. Sein Tod kam viel zu früh, ich hätte ihn gerne (im TV) live fahren sehen als nur auf Youtube-Videos. Aber 1994 war ich grade mal 5 Jahre alt. Dennoch: Das, was ich gesehen habe, bestärkt mich in meinem Eindruck, dass Senna der beste Fahrer gewesen ist, wenngleich vielleicht nicht der kompletteste Fahrer.
Dass Senna nur 3 Titel holen konnte, liegt zum einen an seinem frühen Tod und zum anderen an dem einzigen Fahrer, der ihm in seiner Zeit beinahe ebenbürtig war.
Die Rede ist natürlich von Alain Prost. Während Senna noch der junge Wilde war, war Prost zu dieser Zeit schon ein gestandener und erfahrener Pilot. Zwei seiner vier WM-Titel hat er vor Sennas Zeit geholt, den Rest während. Das unterstreicht allemal, dass Prost und Senna quasi ebenbürtig waren, wenngleich Senna eher mit seiner Schnelligkeit punkten konnte und Prost anfangs noch mit seiner Erfahrung. Prost hat zahlreiche Bestmarken aufgestellt, die erst von Michael Schumacher gebrochen werden sollten. Wie ich oben schon erwähnte, war Prost einer der Gründe dafür, dass Senna nicht mehr als 3 WM-Titel holte. Beide haben sich quasi gegenseitig die Titel weggenommen und konnten sich auch nur gegenseitig schlagen. Daher ist auch Prost definitiv einer der besten Fahrer aller Zeiten.
Über Michael Schumacher muss man auch nicht viel sagen. Schumacher war nicht nur Fahrer, Schumacher wusste ähnlich wie Lauda ganz genau, wie das Auto funktionierte. Schumacher hat eine Vibration im Auto gespürt und wusste sofort, welche Schraube nachgezogen werden musste. Schumacher hat es auch geschafft, in eigentlich unterlegenen Autos Weltmeister zu werden (Bennetton). Vor Schumachers Zeit war Ferrari ein absoluter Sauhaufen, weshalb die Dominanz Anfang der 2000er im ersten Moment überraschend wirkt. Allerdings war Schumacher nicht derjenige, der den Sauhaufen aufgeräumt hat, er hat "nur" das Auto um die Strecke gefahren (und er wusste halt, was am Auto falsch lief). Schumachers Dominanz wäre meiner Meinung nach aber nicht so deutlich geworden, wäre da nicht ein gewisses Superhirn gewesen: Ross Brawn. Ich will die Leistung von Schumacher hier keinesfalls schmälern, er war genial am Steuer. Aber Ross Brawn als Ingenieur und Jean Todt als Teamchef haben einiges dazu beigetragen ("Let Michael pass for the Championship"). 7 Weltmeistertitel erreichst du aber nur, wenn du ein wirklich genialer Fahrer bist, von daher steht Schumi in der Liste der GOATs weit oben.
Wo wir gerade bei 7 WM-Titeln sind: Schumacher sagte einmal, dass Rekorde dafür da seien, um gebrochen zu werden. Und ein Fahrer bricht gerade einen Rekord nach dem anderen: Lewis Hamilton. Viele behaupten, dass Hamilton nur gewinnt, weil das Auto unschlagbar ist. Aber wie ich oben schon einmal erwähnte, genügt ein gutes Auto alleine nicht, du musst es auchfahren können. Und Hamilton gewann Rennen und Meisterschaften nicht nur im dominanten Mercedes, sondern auch im McLaren (zumindest eine WM). Dennoch ist Hamiltons Werdegang in der Formel 1 einfach unglaublich: 92 Siege, auf dem besten Weg zur 7. Weltmeisterschaft (und wenn er seinen Vertrag verlängert, dürfte er aufgrund der eingefrorenen Entwicklung 2021 auch seinen 8. Titel holen), kurz vor der magischen Grenze von 100 Pole Positions und vieles mehr. Nicht zu vergessen, dass Hamilton in seinem Rookiejahr 2007 nur knapp an der Weltmeisterschaft vorbeischrammte und im teaminternen Duell bei McLaren gegen einen zweifachen Weltmeister Fernando Alonso seinen Kontrahenten in den Schatten stellte. Auch 2008 hat er Glük gehabt, Weltmeister zu werden, als er in der letzten Kurve im letzten Rennen an Timo Glock vorbeikam und Massa den Titel so noch wegnahm. Hamilton hat in jeder Saison seit seinem Debüt mindestens ein Rennen gewonnen, was vor ihm noch niemandem gelungen ist. Und dabei darf man nicht vergessen, dass Anfang der 2010er der Red Bull absolut dominiert hat und der McLaren immer mehr abbaute. Sicherlich ist der Mercedes aktuell quasi unschlagbar, aber Hamilton holt auch alles aus dem Auto raus, was rauszuholen ist (was ein Bottas nicht schafft, aber wahrscheinlich auch nicht darf).
Wer so viele Rekorde, die scheinbar für die Ewigkeit von Michael Schumacher aufgestellt wurden, knackt, der hat es verdient, in der Liste der GOATs weit oben aufzutauchen.
Fernando Alonso und Sebastian Vettel werde ich hier nur kurz erwähnen. Wie @Grav schon sagte, braucht Vettel die hundertprozentige Unterstützung seines Teams und er muss die klare Nummer 1 sein. Sonst ist Vettel ganz schnell beleidigt. Trotzdem wirst du vierfacher Weltmeister nicht mal so nebenbei.
Fernando Alonso hat die Fähigkeit, aus einem schlechten Auto mehr rauszuholen, als eigentlich drinsteckt (sein einer Sieg in Singapur hat er zwar Nelson Piquet Jr. und seinem inszenierten Unfall zu verdanken, aber trotzdem). Wenn das Auto allerdings schlecht ist so wie der Minardi zu Beginn seiner Karriere oder der McLaren kurz vor seiner F1-Pause ("GP2-Engine"), kann auch ein Alonso nix reißen. Da gibt es andere Fahrer, die aus einem schlechten Auto viel mehr rausholen können als drinsteckt. Nichtsdestotrotz ist Alonso ein phantastischer Fahrer.
Ich glaube nicht, dass es den einen GOAT gibt. Dazu müsste man die Zeiten des Sports verglichen werden können und das ist unmöglich, alleine schon aufgrund der technischen Entwicklung. So hatte jede Generation ihren eigenen GOAT (ich übersetze es jetzt ganz bewusst nicht mit "Greatest of all time", sondern mit "Greatest of actual time"). Müsste ich eine Rangfolge erstellen, sie würde so assehen:
Sollten Fehler drin sein, berufe ich mich auf das Stilmittel der Künstlerischen Freiheit
So, für den Beitrag hab ich jetzt 3 Stunden gebraucht
Wenn man über den GOAT der Formel 1 spricht, gibt es diverse Namen, an denen man nicht vorbeikommt:
- Juan Manuel Fangio
- Jack Brabham
- Jackie Stewart
- Niki Lauda
- Nelson Piquet
- Ayrton Senna
- Alain Prost
- Michael Schumacher
- Lewis Hamilton
Juan Manuel Fangio war natürlich der erste Pionier der Formel 1. Mit 4 verschiedenen Team seine insgesamt 5 WM-Titel zu holen, ist schon eine Wahnsinnsleistung. Und nicht zu vergessen die Siegquote von 47 %: der absolute Wahnsinn. Das zeigt schon, welches grandiose fahrrische Talent Fangio hatte. Dass er im B.R.M. keine Chance hatte, zeigt, dass selbst der beste Fahrer mit einem schlechten Auto nichts reißen kann. Andererseits musst du auch ein gutes Auto fahren können (dazu später aber mehr). Ascari, der in der Fangio-Ära zweimal Weltmeister wurde, gehörte sicherlich auch zu den besten Fahrern der Geschichte. Ich glaube, wäre Ascari nicht gewesen, hätte Fangio noch mehr Weltmeistertitel (1953 wurde Fangio hinter Ascari Vizeweltmeister).
Das beste kommt aber erst noch: Fangio absolvierte erst 1961 seine Fahrprüfung. Während seiner Zeit in der F1 hatte er also noch nicht einmal mehr einen Führerschein. Das macht die Leistung Fangios umso unglaublicher. Vor allem, wenn man sieht, wie gefährlich die F1 seinerzeit noch war.
Jack Brabham war nicht nur Fahrer, er war auch Mechaniker. Und er hat seinen dritten WM-Titel in einem von ihm gegründeten Team. Es gehört einiges dazu, nicht nur erfolgreich Rennen zu fahren, sondern auch ein eigenes Team zu leiten und die Autos auch selber zu bauen. Du musst dich ja nicht nur auf eine Sache konzentrieren, sondern gleich auf 3. Der Vorteil, wenn du die Autos selber baust, ist natürlich, dass du dein Auto auch kennst. Wenn irgendwo was nicht richtig passt, spürst du das. Fahrerisch war Brabham sicherlich nicht auf einem Level mit Fangio, er gehört aber trotzdem zu den Größten seiner Zunft.
Jackie Stewart war im Prinzip von Anfang an in der Lage, mit den damals großen Rennfahrern um Graham Hill mitzuhalten. Seit seinem Einstieg in den Juniorenklassen des Rennsports holte Stewart Sieg um Sieg und fuhr sich somit in den Fokus der damals großen Teams. Schon in seiner ersten Saison holte er den 3. Platz der Fahrerwertung. danach brauchte es eine gewisse Zeit, bis Stewart wieder Erfolge einfahren konnte. Bemerkenswert ist, dass er nach seinem schweren Unfall 1966 wieder zurückkam. Später dominierte Stewart mit einem neu gegründeten Team (Tyrrell) phasenweise den Rennzirkus. Es gehört viel mehr dazu, in einem neuen Team vorne mitzufahren bzw. gar zu dominieren, als in einem altbewährten Top-Team. Gerade das macht Stewart ebenfalls zu einem der Größten Fahrer der Geschichte.
Zu Niki Lauda muss ich glaube ich nicht viel sagen. Niki Lauda hat mehr von seinem Auto verstanden als viele andere zu seiner Zeit. Lauda hat es geschafft, durch technische Veränderungen an seinem Auto mehr und mehr Zehntel pro Runde rauszuholen. Lauda konnte fahren, Lauda hatte Ahnung von seinem Auto und Lauda war ein Kämpfer sondergleichen. Wenngleich sein Ehrgeiz ihm nach seinem Feuerunfall nicht unbedingt gutgetan hat, als er eigentlich zu früh wieder zurück auf die Strecke kam. Aber absoluten Respekt, wie er die Weltmeisterschaft bis zum Ende angeführt hat und nur durch seinen Rückzug vom Rennen in Fuji nicht Weltmeister wurde. Das nötigt einem dermaßen Respekt ab, das kann man gar nicht in Worte fassen. Dann zieht Lauda sich für drei Jahre aus der Formel 1 zurück und wird nach seiner Rückkehr nochmal Weltmeister. Ein solches Comeback nach Pause ist bislang nur einem weiteren Fahrer gelungen (wenngleich Alain Prost nur ein Jahr ausgesetzt hat).
Und auch in seiner Zeit als Berater bei Mercedes hat er unter Beweis stellen können, was er von Autos und Technik versteht. Ich lehne mich weit aus dem Fenster und behaupte, dass Mercedes heute nicht da wäre, wo es ist, wäre Niki Lauda nicht da gewesen.
Nelson Piquet taucht in meinen Überlegungen auf, weil auch er drei WM-Titel ergattern konnte. Piquet gehört sicherlich zu den besten Fahrern der F1-Geschichte, aber Piquet ist auch sehr oft ausgefallen (ob jetzt durch fehlende Zuverlässigkeit des Autos oder andere Gründe lass ich mal dahin gestellt). Zudem war sein Charakter wie man liest mehr als fragwürdig, wenn man bedenkt, dass er seine Rivalen öffentlich bloßgestellt hat. Das setzt ihn auf meine Liste doch wieder weiter nach hinten.
Wer über einen GOAT in der Formel 1 spricht, der muss zwangsläufig Ayrton Senna erwähnen. Es gibt viele, die behaupten, dass Ayrton Senna der beste Fahrer aller Zeiten war. In diversen Umfragen unter Experten wurde Senna zum schnellsten Fahrer aller zeiten gewählt. Senna war ein Virtuose am Steuer, ein absolut legendärer Fahrer. Eigentlich fehlen mir die Superlative um Senna zu beschreiben. Ich selber behaupte auch, dass Senna der beste war, den es jemals in der Formel 1 gegeben hat. Sein Tod kam viel zu früh, ich hätte ihn gerne (im TV) live fahren sehen als nur auf Youtube-Videos. Aber 1994 war ich grade mal 5 Jahre alt. Dennoch: Das, was ich gesehen habe, bestärkt mich in meinem Eindruck, dass Senna der beste Fahrer gewesen ist, wenngleich vielleicht nicht der kompletteste Fahrer.
Dass Senna nur 3 Titel holen konnte, liegt zum einen an seinem frühen Tod und zum anderen an dem einzigen Fahrer, der ihm in seiner Zeit beinahe ebenbürtig war.
Die Rede ist natürlich von Alain Prost. Während Senna noch der junge Wilde war, war Prost zu dieser Zeit schon ein gestandener und erfahrener Pilot. Zwei seiner vier WM-Titel hat er vor Sennas Zeit geholt, den Rest während. Das unterstreicht allemal, dass Prost und Senna quasi ebenbürtig waren, wenngleich Senna eher mit seiner Schnelligkeit punkten konnte und Prost anfangs noch mit seiner Erfahrung. Prost hat zahlreiche Bestmarken aufgestellt, die erst von Michael Schumacher gebrochen werden sollten. Wie ich oben schon erwähnte, war Prost einer der Gründe dafür, dass Senna nicht mehr als 3 WM-Titel holte. Beide haben sich quasi gegenseitig die Titel weggenommen und konnten sich auch nur gegenseitig schlagen. Daher ist auch Prost definitiv einer der besten Fahrer aller Zeiten.
Über Michael Schumacher muss man auch nicht viel sagen. Schumacher war nicht nur Fahrer, Schumacher wusste ähnlich wie Lauda ganz genau, wie das Auto funktionierte. Schumacher hat eine Vibration im Auto gespürt und wusste sofort, welche Schraube nachgezogen werden musste. Schumacher hat es auch geschafft, in eigentlich unterlegenen Autos Weltmeister zu werden (Bennetton). Vor Schumachers Zeit war Ferrari ein absoluter Sauhaufen, weshalb die Dominanz Anfang der 2000er im ersten Moment überraschend wirkt. Allerdings war Schumacher nicht derjenige, der den Sauhaufen aufgeräumt hat, er hat "nur" das Auto um die Strecke gefahren (und er wusste halt, was am Auto falsch lief). Schumachers Dominanz wäre meiner Meinung nach aber nicht so deutlich geworden, wäre da nicht ein gewisses Superhirn gewesen: Ross Brawn. Ich will die Leistung von Schumacher hier keinesfalls schmälern, er war genial am Steuer. Aber Ross Brawn als Ingenieur und Jean Todt als Teamchef haben einiges dazu beigetragen ("Let Michael pass for the Championship"). 7 Weltmeistertitel erreichst du aber nur, wenn du ein wirklich genialer Fahrer bist, von daher steht Schumi in der Liste der GOATs weit oben.
Wo wir gerade bei 7 WM-Titeln sind: Schumacher sagte einmal, dass Rekorde dafür da seien, um gebrochen zu werden. Und ein Fahrer bricht gerade einen Rekord nach dem anderen: Lewis Hamilton. Viele behaupten, dass Hamilton nur gewinnt, weil das Auto unschlagbar ist. Aber wie ich oben schon einmal erwähnte, genügt ein gutes Auto alleine nicht, du musst es auchfahren können. Und Hamilton gewann Rennen und Meisterschaften nicht nur im dominanten Mercedes, sondern auch im McLaren (zumindest eine WM). Dennoch ist Hamiltons Werdegang in der Formel 1 einfach unglaublich: 92 Siege, auf dem besten Weg zur 7. Weltmeisterschaft (und wenn er seinen Vertrag verlängert, dürfte er aufgrund der eingefrorenen Entwicklung 2021 auch seinen 8. Titel holen), kurz vor der magischen Grenze von 100 Pole Positions und vieles mehr. Nicht zu vergessen, dass Hamilton in seinem Rookiejahr 2007 nur knapp an der Weltmeisterschaft vorbeischrammte und im teaminternen Duell bei McLaren gegen einen zweifachen Weltmeister Fernando Alonso seinen Kontrahenten in den Schatten stellte. Auch 2008 hat er Glük gehabt, Weltmeister zu werden, als er in der letzten Kurve im letzten Rennen an Timo Glock vorbeikam und Massa den Titel so noch wegnahm. Hamilton hat in jeder Saison seit seinem Debüt mindestens ein Rennen gewonnen, was vor ihm noch niemandem gelungen ist. Und dabei darf man nicht vergessen, dass Anfang der 2010er der Red Bull absolut dominiert hat und der McLaren immer mehr abbaute. Sicherlich ist der Mercedes aktuell quasi unschlagbar, aber Hamilton holt auch alles aus dem Auto raus, was rauszuholen ist (was ein Bottas nicht schafft, aber wahrscheinlich auch nicht darf).
Wer so viele Rekorde, die scheinbar für die Ewigkeit von Michael Schumacher aufgestellt wurden, knackt, der hat es verdient, in der Liste der GOATs weit oben aufzutauchen.
Fernando Alonso und Sebastian Vettel werde ich hier nur kurz erwähnen. Wie @Grav schon sagte, braucht Vettel die hundertprozentige Unterstützung seines Teams und er muss die klare Nummer 1 sein. Sonst ist Vettel ganz schnell beleidigt. Trotzdem wirst du vierfacher Weltmeister nicht mal so nebenbei.
Fernando Alonso hat die Fähigkeit, aus einem schlechten Auto mehr rauszuholen, als eigentlich drinsteckt (sein einer Sieg in Singapur hat er zwar Nelson Piquet Jr. und seinem inszenierten Unfall zu verdanken, aber trotzdem). Wenn das Auto allerdings schlecht ist so wie der Minardi zu Beginn seiner Karriere oder der McLaren kurz vor seiner F1-Pause ("GP2-Engine"), kann auch ein Alonso nix reißen. Da gibt es andere Fahrer, die aus einem schlechten Auto viel mehr rausholen können als drinsteckt. Nichtsdestotrotz ist Alonso ein phantastischer Fahrer.
Ich glaube nicht, dass es den einen GOAT gibt. Dazu müsste man die Zeiten des Sports verglichen werden können und das ist unmöglich, alleine schon aufgrund der technischen Entwicklung. So hatte jede Generation ihren eigenen GOAT (ich übersetze es jetzt ganz bewusst nicht mit "Greatest of all time", sondern mit "Greatest of actual time"). Müsste ich eine Rangfolge erstellen, sie würde so assehen:
- Ayrton Senna
- Juan Manuel Fangio
- Michael Schumacher
- Alain Prost
- Lewis Hamilton
Sollten Fehler drin sein, berufe ich mich auf das Stilmittel der Künstlerischen Freiheit

So, für den Beitrag hab ich jetzt 3 Stunden gebraucht

Wer immer lacht, dem glaubt man nicht, dass er auch weinen kann
Und wenn ihm auch das Herz zerbricht, man sieht es ihm nicht an
Und von mir erwartet ihr nur Spaß und schönen Schein
Es ist nicht leicht, ein Clown zu sein
Und wenn ihm auch das Herz zerbricht, man sieht es ihm nicht an
Und von mir erwartet ihr nur Spaß und schönen Schein
Es ist nicht leicht, ein Clown zu sein